Durs Grünbein "Goethes olympischer Humor"

Donnerstag, 14. Oktober 2010

20:00 Uhr, Black Box, Gasteig

Kartenverkauf

Goethe hat Graf Sternberg empfohlen, das Positive nicht zu sehr zu verehren. Man solle es vielmehr „ironisch behandeln”, um ihm auf diese Weise den Charakter des Problematischen zu erhalten. Und sogar die eigene Faust-Tragödie hat er als „Ironie“ bezeichnet im Sinne „sehr ernster Scherze“. Es sind diese olympischen „Scherze“, denen es gelingt, „brutale Erkenntnis“ tröstlich erscheinen zu lassen „allein durch ihre sprachliche Höchstform“. So lautet jedenfalls Durs Grünbeins jüngste Faust- Hommage anlässlich seiner Aufnahme in den Orden Pour le Mérite. Mit dem Zusatz: „Das ist es, was ich mir unter Poesie immer vorgestellt habe.“ Diese spiele aber nur dann „mehr als eine Rolle, wenn man ihr scharf genug zuhört.“

Dies soll im Gespräch und Lesung mit Durs Grünbein versucht werden.

Durs Grünbein wurde am 9. Oktober 1962 in Dresden geboren. Seit 1986 lebt er nach kurzzeitigem Studium in Berlin, als Dichter, Übersetzer und Essayist. Nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs führten ihn Reisen durch Europa, nach Südostasien und in die Vereinigten Staaten. Er war Gast des German Department der New York University und der Villa Aurora in Los Angeles. Für sein Werk erhielt er mehrere Preise, darunter den Peter-Huchel-Preis den Georg- Büchner-Preis, den Literaturpreis der Osterfestspiele Salzburg 2000, den Friedrich Nietzsche-Preis des Landes Sachsen-Anhalt 2004 und den Berliner Literaturpreis 2006 der Preussischen Seehandlung verbunden mit der Heiner-Müller-Professur 2006. Seine Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt.